Dienstag
Stille erfüllt den Raum, ab und zu unterbrochen durch das Ticken der Uhr und das Kratzen unserer Stifte. Auf dem Boden liegen Matten und runde Kissen. Wir befinden uns im Zimmer E01, in welchem sich diese Woche rund 20 Schüler mithilfe von Yogaübungen entspannen. Angeleitet wird dieser Schlüssel zur inneren Ruhe und Entspannung von Frau Hausold, die schon 13 Jahre Erfahrung mit Yoga hat.
Für viele Kinder, aber auch für die beiden Betreuerinnen bedeute Yoga innere Ruhe, einfach mal nichts tun müssen oder Zeit, sich einfach mal auf sich selbst zu konzentrieren. Außerdem eigne sich Yoga auch hervorragend, um Stress zu vermeiden, was ja das Ziel dieses Projektes sei.
Schon nach der ersten Yogastunde dürften Übungen wie z.B. Katze, Hund, Pferderücken oder auch die Totenstellung, auch Asanas genannt, keine Fremdwörter mehr sein.
Um diese Stunde friedlich und in Ruhe ausklingen zu lassen, schlägt Frau Hausold leise an die Klangschale. Diese erste Stunde ist erfolgreich beendet, und auch wenn viele müde waren, fanden sie den Ausgleich zwischen An- und Entspannung beeindruckend.
In den folgenden Unterrichtsstunden ging es explizit um das Thema Stress und wie man ihn am besten vermeidet. Viele Kinder gaben an, sich durch das ständige Arbeiten-Schreiben unter Druck gesetzt und dadurch gestresst zu fühlen. Danach wurden Möglichkeiten an der Tafel gesammelt, durch die sich Stress vermeiden lässt. Darunter waren z.B. Hobbys, Natur, Musik und Freunde.
Außerdem lernten die Teilnehmer/-innen Yogaübungen fürs "Stressless" kennen.
Mittwoch
Heute stehen Braingym und Gymnastik auf dem Programm.
Zusammen mit Herrn Ramm, der nun schon 15 Jahre Erfahrung mit solchen Gymnastikübungen gemacht hat, lernen die Teilnehmer Konzentrationsübungen kennen. Darunter sind u.a. Übungen wie "Gehirn- und Raumknöpfe finden", "hook ups" oder "Überkreuz-Übungen". Durch diese Übungen fühlen sich die Schüler laut Herrn Ramm wacher und konzentrierter. Jedoch solle man diese Übungen nicht vor dem Schlafengehen durchführen, da man sonst schlecht einschlafen könne. Außerdem rät Herr Ramm dazu, täglich stilles Wasser zu trinken, was das Wachsen von Synapsen und somit die Aufnahmefähigkeit des Gehirns vergrößere.
Auch das Thema gesunde Ernährung ist kurz an der Reihe, wo der Betreuer auf die Folgen des übermäßigen Genusses von Zucker, Salz und etc. hinweist.
Nach der Frühstückspause ging es weiter mit Lachyoga und Massageübungen. Angeleitet von Frau Stock erstellten wir als erstes eine "Stressless Checkliste", in welcher wir festhielten, was gut gegen Stress hilft. Danach machten alle Teilnehmer ein paar Atemübungen und gingen anschließend in die Turnhalle. Dort lernten wir das Lachyoga kennen. Wir klatschten, redeten Blödsinn und vergaßen nebenbei alle Sorgen.
Als sich alle Schüler/-innen zum Schluss noch einmal im Zimmer versammelten, massierten sie sich gegenseitig. Ein angenehmer Abschluss der Stunde! Den Rest des Tages machten die Teilnehmer Entspannungsübungen und danach freuten sich schon alle aufs Bowlen morgen.
Donnerstag
Wir stehen am Bahnhof. Heute geht es zu Fuß nach Freital-Hainsberg, wo wir bowlen wollen.
Sie fragen sich jetzt vielleicht, was denn Bowlen mit Yoga und Entspannung zu tun hat. Durch die "Schlenkerbewegungen" werden die Arme entspannt, zusätzlich bringt Bowlen Spaß und außerdem laufen wir sportlich ins Hains.
Auf der Bowlingbahn erkennt dann so mancher von uns, dass er eigentlich gar nicht so schlecht in diesem Sport ist und andere erkennen ihre Grenzen.
Auf alle Fälle – und das ist die Hauptsache – hat es am Ende allen Spaß gemacht und es war ein schöner Abschluss für das Projekt.
Später laufen wir noch einmal Richtung Fluss und genießen die Stille, spüren die Sonne in unserem Gesicht und hören das Plätschern in unseren Ohren. Damit wäre diese wunderschöne und interessante Projektwoche beendet...
Interview mit einer Teilnehmerin
Was hat dir an dieser Projektwoche besonders gefallen?
Ich habe zwar noch nie Yoga gemacht, es war toll, seiner selbst bewusst zu werden.
Was fandst du nicht so toll?
Mir haben schon viele meiner Freundinnen von diesem Projekt erzählt, sodass ich es dieses Jahr mal selbst ausprobieren wollte. Gefehlt hat mir das Thema "gesunde Ernährung", was leider nur sehr kurz angesprochen wurde.
Würdest du dieses Projekt nächstes Jahr erneut besuchen?
Nein, ich würde wieder etwas Neues ausprobieren, vielleicht etwas mit Sport.
(Alena, Elia)